Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist der Ölpreis drastisch angestiegen und liegt momentan bei rund 120 Dollar pro Barrel. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Auch für uns Normalbürger und Verbraucher hat das natürlich finanzielle Folgen; Benzin- und Heizölpreise steigen und belasten das Budget. Einziger Trost: für Investoren und Trader gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese erhöhten Kosten durch erfolgreiche Handelsstrategien wieder herauszuholen beziehungsweise sogar davon zu profitieren. Ob man seine Gewinne dann an die notleidende Bevölkerung in der Ukraine spendet, muss natürlich selbst jeder für sich entscheiden. Ich persönlich halte das für eine gute Idee, aber hier soll es ja nicht um eine politisch-ethische Diskussion gehen, sondern um geeignete Handelsansätze.
Welche Möglichkeiten gibt es also? Hier kann man die ganze Bandbreite ausnutzen, von Aktien und ETFS über Optionen und Optionsscheine bis hin zu Futures. Für die meisten Anfänger dürften in erster Linie Aktien von „Öl-Unternehmen“ wie Shell, Chevron oder ExxonMobil in Frage kommen. Viele dieser Unternehmen haben seit Anfang des Jahres eine 20-40prozentige Kurssteigerung vorzuweisen – ein Ende scheint nicht in Sicht. Wer sein Risiko breiter streuen möchte, könnte in einen ETF wie den iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF investieren, der seit Jahresbeginn ein Plus von knapp 35 Prozent aufweist.
Für erfahrenere Trader kommen Optionsscheine in Frage, mit denen man über einen geeigneten Hebel überdurchschnittlich von steigenden Ölpreisen profitieren kann. Eine passende Auswahl findet sich bei Onvista. Wer über die entsprechende Handelsberechtigung verfügt, kann über seinen Broker natürlich auch mit Optionen handeln: entweder direkt in CL (Crude Oil)-Future-Optionen – doch hier sind die Preise momentan aufgrund der hohen Volatilität einfach zu hoch. Sinnvoller ist es in einer solchen Situation, gegebenenfalls einen Put Credit Spread zu handeln – also etwa einen weit aus dem Geld liegenden Put zu verkaufen, damit eine ordentliche Prämie zu kassieren und gleichzeitig sein Risiko zu begrenzen. Ein 90er-Put auf den Mai-Kontrakt (mit einer Laufzeit von 36 Tagen bringt momentan 1.330 Dollar an Prämie. Sollte also bis zum 20. April der Ölpreis nicht unter 90 $ fallen, verfällt diese Option wertlos und man kann die gesamte Prämie vereinnahmen. Gegebenenfalls sichert man sein Downside-Risiko durch den Kauf eines weiteren Puts ab; der 80er kostet 620 Dollar, sodass man immer noch eine Prämie von über 700 Dollar vereinnahmen könnte – in etwas mehr als einem Monat.