In einem früheren Beitrag hatte ich Dich darauf aufmerksam gemacht, dass die Obergrenze für einen Goldkauf mit Bargeld wahrscheinlich bald auf 2.000 Euro gesenkt wird und geraten, möglichst bald noch physisches Gold zu kaufen. Deshalb will ich heute darauf eingehen, wo Du Gold kaufen kannst und worauf Du dabei achten solltest.
Ich gehe im Folgenden nicht weiter ein auf Aktien von Minenbetreiber-Firmen, Gold-Wandelanleihen, Gold-Investmentfonds oder Gold-Indizes. Mir geht es darum, Dir Möglichkeiten aufzuzeigen, in echtes – physisches – Gold zu investieren beziehungsweise dieses zu kaufen. Denn wir wollen ja nicht spekulieren, sondern eine echte Wertanlage für Krisenzeiten besitzen. (Mit einem angenehmen Zusatzeffekt: wer sein Gold länger als ein Jahr besitzt, kann es gegebenenfalls steuerfrei verkaufen. Abgeltungssteuer etc. fällt dann nicht an).
Wo kaufen?
Gold kannst Du bei entsprechenden Händlern im Laden kaufen oder auch online. In jedem Fall empfehle ich Dir, ausschließlich bei etablierten Anbietern zu kaufen (und nicht bei einem beliebigen Gold- und Schmuckhändler um die Ecke). Zwei Namen, die ich empfehlen kann, sind proaurum und Degussa.
pro aurum-Niederlassungen gibt es in München, Berlin, Bad Homburg, Dresden, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart. Degussa-Niederlassungen findest Du in Augsburg, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München, Nürnberg, Pforzheim und Stuttgart. Da kannst Du einfach hingehen und wie in einem normalen Laden einkaufen (Ausweis und Geld nicht vergessen!)
Bei beiden Anbietern kannst Du – nach einer Registrierung – auch online bestellen. Dann kommen natürlich Transport- und Zustellkosten (Werttransport) dazu. Das habe ich bei proaurum bereits zweimal gemacht. Einmal reibungslos, beim zweiten Mal allerdings warf der von proaurum beauftragte Bote die Goldmünzen einfach in den Briefkasten (obwohl ich zuhause war) und behauptete später, er habe diese persönlich an mich übergeben (wobei er meine Unterschrift auf der Quittung gefälscht hatte; dem Kerl habe ich das Hinterteil heiß gemacht – aber das wäre wieder eine neue Geschichte. Proaurum konnte da nichts für.)
Egal, wie und wo Du kaufst: hebe alle Überweisungs- und Zahlungsbelege und Quittungen in jedem Fall auf. Diese brauchst Du gegebenenfalls auch für die Hausratversicherung. Am besten eine digitale Kopie bei einem Cloudanbieter ablegen (ich habe sowas im Rahmen meines gmx-Postfachs). Preisvergleiche lohnen durchaus; denn die Preise der Münzen und Barren weichen bei den einzelnen Anbietern voneinander ab (wenn auch nur geringfügig). Denn die Händler haben – wie in anderen Läden auch – unterschiedliche Margen.
Was kaufen?
Du kannst einzelne Münzen oder Barren kaufen, aber auch unterschiedliche Goldsparpläne abschließen, bei denen Du monatlich eine bestimmte Summe anlegst. Beim Kauf von Münzen solltest Du auf „klassische“ Stücke zurückgreifen. Dazu gehören beispielsweise Krügerrand, Maple Leaf, American Eagle, China Panda, Britannia, Wiener Philharmoniker oder Nugget – auch Känguru genannt.
Achtung: je kleiner das Gewicht ist des Goldstückes (Münze oder Barren), desto teurer ist es vergleichsweise in der Anschaffung. Denn dann sind die Herstellungs- und Vertriebskosten anteilig größer. Bei Münzen solltest Du deshalb beispielsweise lieber eine Münze à 1 Unze (31g) kaufen als vier Münzen zu jeweils ¼ Unze. Erstere kostet beispielsweise heute bei proaurum 1.295,50 Euro; die vier kleineren zusammen 1.370 Euro – ein Unterschied von fast 6%.
Wenn Du lieber Barren kaufen möchtest, musst Du abwägen: Einerseits sind die Kosten bei höherem Gewicht auch hier etwas niedriger. Andererseits musst Du mit hohen Transaktionskosten rechnen, falls Du nur einen Teil Deines Goldes irgendwann mal verkaufen willst. Dann musst Du gegebenenfalls erst den ganzen Barren abstoßen und anschließend eine kleinere Einheit erwerben. Hier gibt es kein richtig oder falsch – und was man kauft, hängt auch von der Menge Gold ab, die man sich leisten kann und will. Wer für 100.000 Euro Gold kaufen will, wird eher auf Barren zurückgreifen als auf einen Sack voller Münzen; wer – wie ich – weniger anlegt, schafft sich Münzen an.
Ob Münzen oder Barren: Gegebenenfalls musst Du natürlich noch Transportkosten und die Versicherungskosten für zu Hause aufbewahrtes Gold berücksichtigen. (Erkundige Dich bei deiner Hausratversicherung, bis zu welchem Wert Schmuck bzw. Wertsachen in Deinem Vertrag mitversichert sind; oft bis zu 10.000 Euro).
Was beachten?
Ganz wichtig ist natürlich die Frage, wo man sein Gold lagern sollte und kann. Kleine Mengen lassen sich durchaus zu Hause verstecken- auch ohne Tresor. Du solltest Dir aber merken, wo (am besten auch eine digitale Notiz anlegen). Alternativ bietet sich ein Schließfach an, bei einer Bank oder einem der oben genannten Anbieter. Die Kosten hängen bei Banken von der Größe des Fachs ab (ab ca. 60 Euro im Jahr), bei Degussa und proaurum vom Wert des verwahrten Goldes. Ich kann Dir nicht ersparen, Dich auf den Webseiten von proaurum und Degussa genauer zu informieren.
Noch einmal der Hinweis: erkundige Dich, unter welchen Bedingungen Deine Hausratversicherung im Schadensfall für einen Verlust aufkommt. Bei guten Versicherungen ist Gold sowohl bei Lagerung zu Hause als auch im Bankschließfach abgesichert. Die Banken haften oft nur für einen beschränkten Wert des Schließfachs.
So – jetzt bist Du dran! Überlege Dir, wie viel Du in Gold anlegen willst, und dann leg los. Denn die nächste Krise kommt garantiert und wird um ein Vielfaches schlimmer ausfallen als die letzte. Du hast jetzt die wirklich hervorragende Gelegenheit, Dein Vermögen zu vergrößern. Tausche Dein „Geld“ in Gold um. Es lohnt sich – denk dran, es geht um Dein Vermögen! (Und es ist ein tolles Gefühl, mal echtes Gold in Händen zu halten!)
Solltest Du Dich übrigens etwas intensiver mit dem Goldmarkt (und anderen Edelmetallen) beschäftigen wollen, empfehle ich Dir den kostenlosen Newsletter von Degussa oder von pro aurum.