Die Finanzmärkte sind aktuell so nervös wie lange nicht mehr. Zinsen steigen, geopolitische Krisen spitzen sich zu, und viele Anleger fragen sich: „Wie sichere ich mein Depot gegen die nächste Schockwelle ab?“
Genau diese Frage habe ich mir vor einigen Jahren auch gestellt. Nach einigen schmerzhaften Verlusten in schwankungsreichen Phasen begann ich, nach einer Lösung zu suchen – und stieß auf das Konzept der Low Volatility ETFs.
Low Volatility – das klingt erstmal unspektakulär. Aber genau darin liegt die Kraft: Statt hektisch jedem Kursausschlag hinterherzurennen, investiert man gezielt in Aktien, die sich historisch als weniger volatil erwiesen haben. Das Ergebnis? Weniger Schwankungen, weniger Stress und oft auch bessere Nerven in Krisenzeiten.
In diesem Blogartikel zeige ich Dir, warum Low Volatility ETFs eine echte Alternative für sicherheitsbewusste Anleger sind, wie sie funktionieren und worauf Du bei der Auswahl achten solltest. Am Ende wirst Du selbst einschätzen können, ob diese Strategie auch zu Deinem Investmentstil passt.
Wenn man an Investieren denkt, verbinden viele damit automatisch Schwankungen. Mal geht es rasant nach oben, dann plötzlich wieder tief nach unten. Diese Achterbahnfahrt kann nerven – und teuer werden. Hier setzen Low Volatility ETFs an.
Diese Fonds investieren bevorzugt in Aktien, die in der Vergangenheit nur geringe Kursschwankungen gezeigt haben. Typische Branchen sind Versorger, Gesundheitswesen oder Basiskonsumgüter. Während Tech-Werte oder Wachstumsaktien wild hin und her springen, bleiben diese Sektoren oft erstaunlich stabil.
Doch warum funktioniert das? Anleger unterschätzen oft, wie sehr Verluste langfristige Renditen belasten. Wenn Dein Depot um 50 % fällt, musst Du 100 % wieder aufholen, nur um auf Null zu kommen. Low Volatility Strategien versuchen genau das zu verhindern: große Einbrüche vermeiden, auch wenn sie dafür in Boomphasen ein bisschen hinterherhinken.
Ein Praxisbeispiel: Im Corona-Crash 2020 verlor der MSCI World Index etwa 34 %. Ein Low Volatility ETF wie der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility kam mit rund 22 % Verlust davon. Klingt immer noch viel – aber die geringere Schwankung machte es viel leichter, investiert zu bleiben und schneller wieder Boden gutzumachen.
Natürlich gibt es auch Nachteile: In euphorischen Börsenzeiten wirken Low Volatility Strategien manchmal langweilig oder sogar underperformant. Wer also schnelle Gewinne sucht, wird hier enttäuscht. Aber wer langfristig denkt und ruhig schlafen will, findet in dieser Strategie einen mächtigen Verbündeten.
Besonders spannend finde ich, wie sich Low Volatility Ansätze mit anderen Faktoren kombinieren lassen, etwa Dividendenstärke oder Qualität. So entstehen Portfolios, die sowohl defensiv als auch renditeorientiert sind – eine spannende Mischung.
Beim Blick auf konkrete Produkte sind vor allem folgende ETFs interessant:
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iShares Edge MSCI World Minimum Volatility
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SPDR MSCI World Low Volatility
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Invesco S&P 500 Low Volatility
Jeder dieser Fonds hat leichte Unterschiede in der Methodik, aber alle verfolgen das gleiche Ziel: ruhigeres Investieren.
Gerade in Zeiten, in denen Unsicherheit an allen Ecken und Enden lauert, halte ich Low Volatility ETFs für ein wertvolles Werkzeug. Sie sind kein Allheilmittel, aber ein kluger Baustein in einem diversifizierten Portfolio.
Wenn Du also jemand bist, der lieber solide aufbaut, statt auf jedes neue Hype-Thema zu setzen, dann solltest Du Dir diese ETFs auf jeden Fall näher anschauen.
Take-away
Low Volatility ETFs sind nicht spektakulär – und genau das macht sie so wertvoll. Wer ruhiger schlafen will, sollte sich diese Strategie genauer ansehen.
Mein Tipp: Kombiniere Low Volatility ETFs mit anderen defensiven Strategien und achte darauf, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Auch hier gilt: Diversifikation ist Deine beste Freundin.
Neugierig geworden? Dann schau Dir jetzt auch mein Video zum Thema an:
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