So schützt du deine Gewinne automatisch!

Jeder Trader kennt das Problem: Der Kurs steigt, das Depot glänzt – und dann kommt der Rückschlag. 😬 So schnell, dass man kaum reagieren kann. Genau das habe ich in meinen ersten Trading-Jahren mehrfach erlebt. Gewinne, die ich sicher geglaubt hatte, verpufften innerhalb von Stunden.

Damals hätte ich mir gewünscht, dass mir jemand den Trailing Stop erklärt hätte. Heute weiß ich: Diese eine Order kann den Unterschied machen zwischen nervenaufreibendem Zocken und strategischem Investieren.

Ein Trailing Stop ist wie ein persönlicher Bodyguard für deine Gewinne. Statt starr auf einem Kursniveau zu bleiben, folgt er dem Kurs nach oben und zieht deine Gewinnsicherung automatisch nach. Einfach, effektiv und unglaublich beruhigend.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, was ein Trailing Stop ist, wie er genau funktioniert und wie du ihn richtig einsetzt – basierend auf meinen eigenen Erfahrungen und echten Beispielen aus dem Trading-Alltag. Am Ende wirst du genau wissen, wie du deine Gewinne schützt, ohne ständig auf die Kurstafel starren zu müssen.

 

Was ist ein Trailing Stop eigentlich genau?

Ein Trailing Stop ist eine spezielle Form des Stop-Loss. Während ein normaler Stop-Loss fix bleibt, passt sich der Trailing Stop dynamisch an die Kursentwicklung an.

Beispiel: Du kaufst eine Aktie für 100 Euro. Du setzt einen Trailing Stop 10% unter den aktuellen Kurs. Steigt die Aktie auf 120 Euro, zieht der Trailing Stop auf 108 Euro nach (120 – 10%). Fällt der Kurs dann, wird deine Position bei 108 Euro automatisch verkauft.

Der Vorteil: Du gibst dem Kurs Luft zum Atmen, sicherst aber ständig neue Höchststände ab.

Wichtig: Der Trailing Stop bewegt sich nur in eine Richtung – nach oben. Fällt der Kurs, bleibt der letzte Stand des Stop-Loss bestehen.

Unterschied zum klassischen Stop-Loss

Viele Anfänger setzen einen klassischen Stop-Loss und denken, sie seien auf der sicheren Seite. Aber was passiert, wenn die Aktie stark steigt? Genau: Der Stop bleibt, wo er ist, und schützt nur den alten Einstieg.

Ein Trailing Stop hingegen „atmet“ mit dem Kurs. Dadurch erhöhst du kontinuierlich die Wahrscheinlichkeit, Gewinne zu sichern, statt sie wieder abzugeben. Gerade bei volatilen Titeln ein unschätzbarer Vorteil.

Ich selbst nutze den klassischen Stop nur noch bei sehr kurzfristigen Trades oder in extrem unsicheren Marktphasen. Ansonsten setze ich auf dynamische Absicherungen.

Wie setzt man einen Trailing Stop richtig?

Hier kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Setzt du den Abstand zu eng, wirst du zu früh ausgestoppt. Setzt du ihn zu weit, gibst du unnötig viel Gewinn ab.

Eine Faustregel:

  • Bei sehr volatilen Aktien (à la Tesla, Nvidia) wähle ich oft 15-20% Abstand.
  • Bei stabileren Blue Chips (z.B. Coca Cola, Nestlé) reichen oft 8-10%.

Wichtig ist, sich an der täglichen Volatilität zu orientieren. Je heftiger die Schwankungen, desto größer sollte der Trailing-Abstand sein.

Ein Fehler, den ich früher oft gemacht habe: Ich habe den Stop zu eng gewählt, aus Angst Gewinne zu verlieren. Das Ergebnis war, dass ich oft bei normalen Schwankungen ausgestoppt wurde, nur um zuzusehen, wie der Kurs danach weiterstieg.

Typische Fehler beim Trailing Stop

1. Zu enger Abstand: Wie gesagt, lass der Aktie Luft! Kurse atmen, und normale Schwankungen dürfen dich nicht aus der Position werfen.

2. Nachträgliches Ändern: Ein Trailing Stop sollte gesetzt und dann in Ruhe gelassen werden. Wer ihn aus Angst ständig nach oben oder unten anpasst, sabotiert sich selbst.

3. Falsche Erwartungen: Ein Trailing Stop garantiert keine perfekten Ausstiege. Er hilft, Verluste zu begrenzen und Gewinne zu sichern, aber natürlich wird man nie exakt am Top verkaufen.

Wann ist ein Trailing Stop nicht sinnvoll?

Nicht jede Strategie verträgt einen Trailing Stop. Besonders bei sehr langfristigem Investieren (über viele Jahre) können Trailing Stops dazu führen, dass man zu oft ausgestoppt wird und wichtige Aufwärtstrends verpasst. Ich selbst setze Trailing Stops primär bei kurzfristigen bis mittelfristigen Trades (Wochen bis Monate) ein. Bei Buy-and-Hold-Positionen wie ETFs auf den MSCI World verzichte ich bewusst darauf. Hier wäre ein panikartiges Verkaufen bei jeder kleinen Korrektur kontraproduktiv.

Trailing Stop bei ETFs und Fonds?

Gerade viele Anfänger fragen mich: „Sollte ich Trailing Stops auch bei ETFs einsetzen?“ Meine Antwort: Es kommt darauf an.

Bei thematischen ETFs (z.B. Clean Energy, Emerging Markets) kann ein Trailing Stop Sinn machen, weil diese oft sehr volatil sind.

Bei breiten Markt-ETFs wie dem MSCI World oder dem S&P 500 würde ich eher auf sture Buy-and-Hold-Strategien setzen und Kursrückgänge aussitzen.

Mein Fazit: Trailing Stop als Pflicht-Tool für Trader

Wer aktiv handelt, kommt an einem durchdachten Trailing-Stop-System kaum vorbei. Es reduziert Stress, schützt Gewinne und eliminiert Emotionen aus deinen Entscheidungen.

Aber: Der Trailing Stop ist kein Allheilmittel. Er muss mit Bedacht eingesetzt werden, angepasst an Volatilität, Zeithorizont und individuelle Risikoneigung.

Mein Rat: Experimentiere mit kleinen Beträgen, sammle eigene Erfahrungen und finde deine ideale Balance.

Wenn du es richtig machst, wird der Trailing Stop dein treuer Begleiter auf dem Weg zu smarteren, entspannteren Investments.

Hier geht’s zum Video:

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