Wie man gute Dividendenaktien findet

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Anleger, die einen langfristigen Horizont haben und eine vergleichsweise „sichere“ beziehungsweise risikoarme Investitionsmöglichkeit suchen, setzen auf Dividendentitel. Doch dabei reicht es nicht, einfach jene Unternehmen auszuwählen, die besonders hohe Dividenden zahlen. Denn hier gibt es einige Stolperfallen. So kann die Dividende alleine schon deshalb besonders hoch sein, weil der Aktienkurs des entsprechenden Wertes in letzter Zeit abgestürzt ist. Denn die Dividendenrendite errechnet sich ja aus der jährlichen Dividende, geteilt durch den Aktienkurs. Und Trends halten so lange, bis sie brechen. Insofern ist es riskant, auf „billige“ Aktien zu setzen – es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Kurs weiter sinkt und somit das investierte Kapital nach und nach auffrisst. Dieser Wertverlust lässt sich durch eine noch so hohe Dividende nicht ausgleichen.

Eine weitere Falle besteht in der Ausschüttungsquote. Wenn ein Unternehmen von seinem Gewinn vergleichsweise viel als Dividende an die Aktionäre ausschüttet, ist dies ein Warnsignal. Dann ist kaum noch Geld für Investitionen nötig, und der Cashbestand wird aufgezehrt. Wer also in werthaltige Dividendentitel investieren will, sollte einige Kriterien berücksichtigen.

Das erste Kriterium, das ich selbst anlege, ist, dass ein Unternehmen mindestens zehn Jahre hintereinander kontinuierlich die Ausschüttungen erhöht haben muss. Das lässt auf eine nachhaltige Ausschüttungspolitik schließen.

Das zweite Kriterium beinhaltet die Aussonderung von Unternehmen, die mit einem Kurs-/Gewinnverhältnis von über 20 handeln. Selbst etablierte Unternehmen wie Coca-Cola (KO) mit einem KGV von über 30 oder Procter & Gamble (PG) mit einem KGV von 84 sind es nicht wert, um jeden Preis gekauft zu werden.

Das dritte Kriterium beinhaltet die Streichung aller Aktien, deren Dividendenausschüttungsquote höher als 60% ist. Eine niedrigere Ausschüttung ist immer ein Plus, da sie Raum für ein beständiges Dividendenwachstum lässt, das die Auswirkungen kurzfristiger Ertragsschwankungen minimiert. Andernfalls könnte eine hohe Ausschüttung zeigen, dass sich das Unternehmen die Ausschüttung nicht leisten kann und dass das Risiko einer Dividendenkürzung hoch ist.

Als nächstes betrachte ich das Gewinnwachstum der letzten zehn Jahre. Wir wollen Unternehmen finden, die den Gewinn pro Aktie kontinuierlich steigern. Das ist die Voraussetzung für künftige Dividendenerhöhungen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der innere Wert des Unternehmens im Laufe der Zeit wächst.

Nach Anwendung der oben beschriebenen Kriterien sollten wir eine überschaubarere Liste von attraktiven Dividendenkandidaten haben. Einen entsprechenden Screener, der per Mausklick hilft, diese Aktien auszuspucken, findet sich beispielsweise hier oder hier.

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